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Golif besetzt „Thiems7“ mit seinen Figuren

Der international erfolgreiche Urban Art Künstler Golif bespielt mit einer Kunstinstallation das Kitzbüheler Tennisturnier Thiems7. 60 verschiedene schwarz-weiße „Charakters“ besetzen Plätze im Stadion. Ein 20 x 5 Meter großes Transparent, das eine Duell-Situation in Westernmanier darstellt, ziert die Längsseite des Zuschauerraums.

Dominic Thiem, Österreichs Nummer eins im Tennis, lädt von 7. bis 11. Juli zu dem hochkarätig besetzten Preisgeldturnier. Aufgrund der Corona-Regeln sind nur 500 statt 6.000 Besucher erlaubt. Die Idee für die Kunstinstallation kam von Markus Bodner, Präsident des Kitzbüheler Tennisclubs (KTC) und mit Herbert Günther Initiator des Turniers.

Bodner verfolgt die Arbeiten von Golif schon seit mehreren Jahren, wie er bekennt. Für Sportveranstaltungen in Österreich seien immer wieder Künstler für die Gestaltung von Plakaten engagiert worden, nun gehe man einen Schritt weiter, wie Bodner erklärt: „Die Frage war, wie schaffen wir es, Kunst und Sport in einem größeren Rahmen zu verbinden.“ Aufgrund der Coronazeit und der damit verbundenen besonderen Sicherheitsbestimmungen hätten Kunst, Kultur und Sport sehr gelitten. „Jetzt war der richtige Zeitpunkt, das Projekt zu starten. Natürlich wünscht sich jeder Betreiber volle Stadien, aber es gibt noch andere Möglichkeiten, dass auch Kunst in einem Sportstadion, in den Gängen, bei Sideevents usw. Platz findet. Und vielleicht denken wir auch ein größeres Projekt als Ziel an.“

Der Veranstalter hofft auf einen Überraschungseffekt und eine positive Resonanz der Zuschauer. „Es gibt viele Sportinteressierte, die auch kunstinteressiert sind. Das muss nicht separiert sein“, meint Bodner. An Golif gefällt ihm nicht nur die Klarheit der Figuren, sondern auch der Mut, etwas in der Größe umzusetzen sowie seine Leidenschaft und Begabung, die er mitbringe. „Wie beim Sport braucht man besondere Begabungen und Ehrgeiz, etwas zu erreichen“.

Duell im Wilden Westen
Golif selbst ist schon gespannt auf die Reaktionen von Publikum und der Beteiligten. „Ursprünglich war nur der große Banner geplant“, erzählt der Künstler, der mittlerweile Fans in der ganzen Welt hat. „Mir war wichtig, eine Geschichte zu erzählen, bei der die zwei Rivalen in einer Duell-Situation im Fokus stehen. Auch Tennis ist eine Sportart, wo man 1:1 gegenübersteht, aber es ist kein gewaltsamer Konflikt. Das Motiv ist ein klassisches Stand-off. Ein ‚Wilder Westen“-Aspekt spielt mit, es werden aber auch klassische Tiroler Figuren angedeutet. Die Tennisschläger können auch als Lasso oder Waffe gesehen werden. Aber jeder kann die Szene interpretieren, wie er möchte.“

Abstandhalter und Kunstfiguren
Nach dem Plakat malte Golif schließlich zusätzlich noch 60 für ihn typische „Charakters“, Frauen, Männer, Fans. 40 Figuren werden ihren Platz in der Fancorner finden und die Zuschauer und Spieler beobachten, 20 weitere werden von den Organisatoren – je nach Sitzplatzverkauf – in den Rängen des Center Courts verteilt, sowohl als Abstandhalter als auch als Kunstinstallation. Die Figuren sind auf OSB-Platten gemalt und können individuell im ganzen Veranstaltungsort platziert werden. „Vielleicht dient das Stadion auch in Zukunft öfter als Objekt für Kunstinstallationen“, so Golif.

Thiems7 & Golif
Das mit 300.000 Euro dotierte Turnier wird live auf ServusTV übertragen (www.thiems7.com). Mehr Infos zum Künstler: www.golif.net

Fotos: Stefan Voitl

Thiems7, Golif
Thiems7, Golif