EuropaReisen, Reportagen & Fotos

Zuckerstangen, Nils und ganz viel Wasser

Ein E-Mail-Report aus Südschweden.

family@home.at

Hej hej, liebe alle, bin gut gelandet in Svenska!

Alles klar bei euch? Das war eine wirklich gemütliche Anreise, ein richtiges Eintauchen! Zuerst Flug Wien – Hamburg, weiter nach Kiel und dann rauf auf die Fähre. Unglaublich, dass in so einem riesigen Ding 500 Lkw und noch jede Menge Pkw und Camper Platz finden. Ein Hauch von Seefahrerromantik versprüht die Ausfahrt aus dem Hafen am Abend unter dunklen Wolken, vorbei an  Schiffen, Booten und Containern – hinaus Richtung Schweden. Ans Bordleben gewöhnt man sich rasch, ist ja auch nicht so kompliziert. Wie im Hotel bezieht jeder seine Kabine (Sagen Sie niemals ”Zimmer” zu ihr!), trinkt ein Bier an der Bar und genießt schließlich das herrliche Büffet-Dinner mit allerlei Fischspezialitäten und schwedischen Gerichten. Und in der Früh landet man ausgeruht und voller Tatendrang in Göteborg. Viel Zeit war dann leider nicht, immerhin so viel, um einen kleinen Überblick über unsere erste Station zu erhalten.

Göteborg ist die zweitgrößte Uni-Stadt in Schweden und daher auch eine sehr „junge” Stadt mit vielen Events und Sportveranstaltungen übers Jahr. Und dass ich Hafenstädte liebe, ist auch kein Geheimnis – also nächstes Mal mehr davon hoffentlich!

So – das war’s mal fürs Erste. Ich melde mich wieder! Bis bald lg Eure Christiane

 

afriend@vienna.at

Rein in die Pedale!

Hi Isa!

Wie geht’s, wie war denn eure Donau-Radfahrt?? Ich hätte da eine neue Ausflugsidee: mit dem Rad entlang des Götakanals. Hab’s ausprobiert. Zumindest einen klitzekleinen Abschnitt. Der Kanal ist 190 km lang, hat 58 Schleusen und geht von Sjötorp am Vänersee im Westen durch den Vätternsee bis nach Mern an der Ostsee. Entlang des Kanalufers gibt es einen Pfad, den ihr abradeln könnt – oder aber ihr legt Teile der Strecke bequem per Boot zurück. Ich denke, am schönsten ist es, wenn man sich wirklich Zeit lässt, ab und zu eine kleine Wanderung einlegt und in einem der kleinen Hotels und Gasthäuser übernachtet.

Räder kann man fast überall ausleihen. Wir sind die sagenhafte Strecke von nicht mal 10 km von Sjötorp nach Norrqvarn bei Wind und (wechselhaftem) Wetter gestrampelt, zum Glück hat uns der Regen nicht erwischt. Angesichts der riesen Schwedenbomben, die wir zuvor in Sjötorp verdrückt hatten, hätten wir noch ein paar Kilometer drauflegen müssen. Aber was soll’s. Der Drink bei Sonnenuntergang und das Abendessen waren auch wunderbar! 😉

Also – denk schon mal drüber nach! Im Frühling sind die Wege wieder geöffnet! CU C

family@home.at

Keine Angst…

… verhungern muss ich nicht! Ob Saibling oder Barsch aus Vätternsee oder Vänersee, ob Rind, Schwein, Lamm, Elch oder sogar Bison – die Küche Südschwedens hat immer wieder neue Köstlichkeiten parat für uns. Was nie fehlen darf: Knäckebrot. Ja klar, Wasa-Knäckebrot kennt ihr, aber tatsächlich gibt es unzählige Sorten mit unterschiedlichen Geschmacks- und Gewürzrichtungen, süß und pikant. In Gränna am Vätternsee konnten wir in einer Bäckerei einen Blick auf die Produktion, wie der Teig platt gerollt, zugeschnitten und gebacken wird, werfen.

Berühmt sind hier übrigens auch die rot-weiß gestreiften Zuckerstangen der sog. Polkagris-Bäckerei; auch hier durften wir zusehen, wie ein paar starke Männer gewaltige, bunte Teigbatzen zu kleinen gedrehten Stangerln verwandelten. Süß sind auch die Schwedenbomben, faustgroß und anscheinend – so habe ich gehört – gar keine typisch schwedische Spezialität, dafür aber Schokokugeln aus Getreideflocken, Nüssen und Kokos. In Eksjö durften wir gar – so will es die Tradition – 7 verschiedene Kuchen probieren.

Ich nehm’ an, das bringt Glück 😉 Kann ich brauchen – bei der nächsten Gewichtskontrolle!

Bis bald Eure C.

karlson@family.at

Das würde euch gefallen!

Hallo ihr 2 Schnecken! Ihr werdet es nicht glauben, aber Elche lieben Bananen! Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen. Im Vrigstads Elchpark. In einem abgezäunten Bereich im Wald befinden sich einige Tiere, auch ein kleines Kalb von ein paar Wochen, das fiept wie ein Kätzchen. Angelockt wurden sie für uns mit Bananen – dabei muss aber die Schale dran bleiben, sonst verschmähen sie das Futter.

Tierisch ging der Tag weiter. An der Schärenküste von Blekinge liegt Eriksberg, einer der größten Wildparks in Nordeuropa mit einem Areal von 1.300 Hektar, also ziemlich groß. Den Park darf man nur im Auto oder im Bus erkunden, aber Begegnungen mit Rot- und Damwild, Wildschweinen, Mufflons, Wildenten und Graugänsen oder (mit Glück) sogar einem Seeadler sind garantiert. Im See Färsksjön gibt es den weltgrößten Bestand der roten Seerose, also ein paar mehr als in eurem Teich. Der Park ist nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber, sondern auch für euch Jäger 😉 Aber zum Glück hatte wenigstens von uns niemand ein Gewehr eingepackt!

Liebe Grüße aus Schweden

Christiane

Anotherfriend@vienna.at

Schon schön in Schonen

Hej, alles ok? Ja, es ist schon schön in Schonen. Klingt etwas infantil, I know, aber uns gefällt’s. Apropos infantil, die Provinz Schonen ist auch die Heimat meines Fernsehlieblings aus Kindertagen. Erraten: Nils Holgersson! Sehe ich Wildgänse, halte ich auch Ausschau nach dem verzauberten Buben und seinem Hamster Krümel. Ich habe versucht, meinen Reisekollegen mit dem Titellied einen Ohrwurm zu verpassen, aber anscheinend sind sie immun gegenüber meinen Kindereien.

Geschichtsträchtig ist auch der Ort Ales Stenar in Kåseberga. Auf einer Anhöhe – der Weg führt vorbei an Kuh- und Schafherden – liegt das schwedische „Stonehenge”, ein Monument aus 58 stehenden und einem liegenden Stein (sowie mehreren Kuhfladen). Ob Bronze- oder Wikingerzeit – Interpretationen dafür, wer die Steine aufgestellt hat, gibt es einige. Mein kriminalistischer Spürsinn reicht leider nicht aus, das herauszufinden.

Melde mich wieder! Bussi C.

family@home.at

Kunterbunte Stationen

Hej hej!

Neue Infos aus Svenska. Auch wenn die Schweden behaupten, rote Holzhäuser seien eine Klischeevorstellung von uns – Tatsache ist, die meisten Häuser sind aus Holz und rot gestrichen. Oder auch grau oder gelb. Im Süden und in Meernähe sind die oft auch sehr kleinen Häuschen in den Fischerorten meist aus Stein gebaut. Ist aber auch logisch. Stolz auf Holz ist man besonders in Eksjö in Småland, einer der noch erhaltenen Holzstädte Schwedens. Die 50 Häuser und Höfe im Ortskern stehen unter Kulturdenkmalschutz, sind beeindruckend restauriert und schön in verschiedenen Farben gestrichen, mit Blumenschmuck und mit einer Tafel neben dem Eingang, die beschreibt, wofür das Gebäude einst diente.

Karlskrona ist von einem anderen Kaliber. Auf etwa 30 Inseln, die man per Boot umrunden kann, wurde die Stadt einst erbaut. Interessant für Hochseefans ist hier v.a. das Marinemuseum. Es existiert – in ursprünglicher Form – bereits seit 1752.

Extrem hübsch am Sandstrand liegt Skanör ganz im Süden Schwedens. Am liebsten hätte ich mir gleich eines der bunten Strandhäuschen (Kabinenparty!) ausgesucht.

Danke für die Aufmerksamkeit – oder tack så mycket, wie der Schwede sagt, LGC

mara@vienna.at

Mord und Totschlag

22:45 Uhr. In der mittsommerlichen Dämmerung hebt sich ein einsamer Schwimmer mit dunklem Neoprenanzug von der hellen Wasseroberfläche des Vättersees ab. Mit gleichmäßigen Zügen bewegt er sich auf das Ufer zu. Es ist sonst keine Menschenseele zu sehen und nichts zu hören, außer das Geräusch der Kraulbewegungen. Was hat er vor? Wird er jemanden still und heimlich um die Ecke bringen und dann unauffällig wieder über das Wasser verschwinden??? Stopp – halb so schlimm!

Aber du weißt ja, als Fan von nordischen Krimis geht mit mir manchmal die Fantasie durch. Und trotzdem glaube ich nicht, dass die Schweden so ein mordlustiges Völkchen sind. Aber was dir bestimmt auch gefallen hätte: Wir waren im Mekka des schwedischen Krimis, in Ystad, der Heimat des Henning Mankell Helden Wallander. Hier ist er zu Hause, der Kurt, geht ins Polizeipräsidium, ins Café, isst sein Wurstbrot und jagt Mörder. Und ganz Ystad macht mit. Kaum eine Person, die nicht schon mal in einer Verfilmung der Krimis mitgewirkt hätte. Von seinem Wohnhaus in der Mariagatan 10 habe ich selbstverständlich ein Foto gemacht. Irgendwie sehr unspektakulär. Angeblich wird in Ystad auch nur alle sieben Jahre ein Mord begangen. Aber wer weiß schon wirklich, was hinter schwedischen Mauern vor sich geht!

Keine Angst, ich pass auf mich auf! 😉 bc

family@utanet.at

Für Stadtpflanzen

Hej, hej aus Malmö!

Heute war ein wenig Shoppen angesagt. Ohne schwedisches Design im Gepäck fahren wir nicht nach Hause, so der Plan! Die Einkaufsstraßen und vielen Läden der recht modernen und umweltfreundlichen Stadt laden auch dazu ein, wie auch zu einem Getränk in einer der Bars in der Fußgängerzone. Bevor es soweit war, haben wir die Stadt per Rad erkundet, was besonders im alten Hafengebiet spannend ist, wo ein neues Wohnviertel entstanden ist. Beeindruckend sind auch hier Design und Architektur der „ganz normalen” Wohnbauten.

Nach einem Kaffee und Zimtschnecke im blütenprächtigen Schlossgarten (Slottsträdgårdens) hieß es leider schon Abschied nehmen von der Songcontest-Stadt 2013. Aber keine Zeit für Sentimentalitäten, in nicht mal 30 Minuten waren wir schon nach einer Fahrt über die Öresundbrücke in Kopenhagen (Songcontest-Stadt 2014) – am Airport. Tja, und das war’s dann wirklich mit Schweden.

Einstweilen. Plant schon mal einen Kurzurlaub ein! lgc

Informationen

Fähre: Stena Line ab Kiel nach Göteborg, www.stenaline.de

Flug: ab Österreich nach Hamburg, Göteborg oder Kopenhagen

Auto: via Öresundbrücke, de.oresundsbron.com

Göta Kanal

Der Vänersee (schwed. Vänern) ist mit einer Fläche von 5.519,1km2 der größte See Schwedens und der drittgrößte Europas. Seine Küstenlinie beträgt ca. 2.000km. Der Vätternsee (schwed. Vättern) ist mit 1.912km2 der zweitgrößte See und über den Göta Kanal mit dem Vänersee in Verbindung. Jedes Jahr im Juni findet eine Radrundfahrt (300km) um den Vättern für Jedermann statt.

Der Göta Kanal erstreckt sich von Sjötorp am Vänernsee Richtung Osten über den Vätternsee bis nach Mem an der Ostsee. Er ist 190km lang und hat 58 Schleusen. Zusammen mit dem Trollhätte-Kanal zwischen Göteborg und Vänern bildet der Göta Kanal eine zusammenhängende Wasserstraße quer durch Schweden. Der Kanal ist von Anfang Mai bis Ende September geöffnet.

Sjötorp lockt viele Besucher zur Beobachtung der Boote in der ersten Schleuse vom Vänern kommend oder in der darüber liegenden Doppelschleuse. Sjötorp ist ein beliebter Ausgangspunkt für Radtouren entlang des Kanals. Die M/S Bellevue unternimmt Schiffsausflüge auf dem Kanal ab Sjötorp. Der Kanal kann auch mit Segelboot, Kanu und Kajak befahren werden. Vorschläge für Rad-/Bootstouren unter www.gotakanal.se/de/Radfahren/Fahrradtouren/

Småland

Gränna: Die Stadt wurde 1652 gegründet und lockt heute nicht nur mit einer ursprünglichen Altstadt, kleinen Cafés und Shops, sondern auch mit einer wunderbaren Aussicht auf den Vätternsee und die Insel Visingsö. Berühmt ist der Ort für die Zuckerstangen „Polkagris”, die erstmals 1859 von einer gewissen Amalia Eriksson hergestellt wurden. In mehreren „Zuckerstangenkochereien“ kann die gesamte Herstellung – das Kochen, Ziehen, Kneten und Drehen der bunten Stangen – erlebt werden. www.polkagris.com

Eksjö: Die Holzstadt erhielt bereits 1403 ihre Stadtrechte. Die Altstadt mit den historischen Holzhäusern entspricht noch dem mittelalterlichen Stadtplan und steht fast komplett unter Denkmalschutz.

Nils Holgerssons Welt: Schweden in Miniatur und Abenteuerpark. www.nilspark.se

Elchparks: Verschiedene Parks und Gehege, die eine Begegnung mit Elchen garantieren, z. B.  Elchsafari Markaryd (www.smalandet.se)

Blekinge

Eriksberg Vilt & Natur: Hotel und Konferenzzentrum, Restaurant und Weinkeller mitten im Naturreservat. Die Besucher erkunden mit dem Pkw oder mit einer geführten Safari das 5 km2 große Gehege. Bisons, Wildschweine, Damwild, Wasservögel und Seerosen garantiert. eriksberg.se/

Karlskrona: Hafenstadt an der Ostsee ursprünglich auf mehr als 30 Inseln erbaut, 1679 von Karl XI. als Flottenstützpunkt gegründet.

Marinemuseum Karlskrona: Geschichte der schwedischen Marine, modern und interaktiv; historische Schiffsmodelle und beieindruckende Gallionsfiguren. 2014 wird eine neue U-Boot-Halle eröffnet. www.marinmuseum.se

Skåne / Schonen

Naturrum Kristianstad Vattenrike: Naturkundemuseum, Vogelbeobachtungen und Bootstouren im Biosphärenpark. www.vattenriket.kristianstad.se

Ales Stenar bei Kåseberga: Aus 59 Steinen bestehende „Schiffssetzung“ (auch gerne „Stonehenge“ genannt) auf einem Hügel an der Küste. Die 0,5 bis 1,8 Tonnen schweren Steine sind in Form eines Schiffes angeordnet. Unterhalb der steinernen Anlage befindet sich ein kleiner Fischerort und Hafen, wo frischer, geräucherter Fisch zu kaufen ist.

Ystad: Nicht nur eine hübsche, mittelalterliche Stadt an der Küste mit Museen, Kirchen und Cafés, sondern auch Heimat der Kriminalroman-Figur Kurt Wallander von Starautor Hennning Mankell. Es werden Themenwanderungen „Auf den Spuren von Kommissar Wallander“ und Wallander-Apps angeboten visitsweden.de/wallanders-ystad/

Skanör med Falsterbo: zwei zusammengewachsene Städte auf der Halbinsel Falsterbo; schöner Sandstrand mit bunten Strandhäuschen und Fischerei-/Yachthafen.

Veranstalter

Die Reise erfolgte 2013 auf Einladung von Dertour, www.dertour.at

Nützliche Websites

www.goteborg.com

www.malmoe.org

www.visit-sweden.com

www.ifiske.se, www.visitsmaland.se: Infos zum Golfen, Angeln, Wandern etc.

Erschienen 2013 in reisetipps, www.reisetipps.cc

 

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